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Freitag, 25. Juli 2008

Wissen ist nutzlos - Weisheit ist Macht!

Man wird die gesamte Schulzeit, und leider nun im Studium auch noch weitgehend, darauf getrimmt Dinge einfach zu Wissen. Großteils geschieht dieser Vorgang durch stupides Auswendiglernen relevanter Teilbereiche. Selbst bei Mathematik oder Physik, die beide sehr viel mit Verstehen zu tun haben, muss man manchmal einfach Definitionen oder Rechenvorschriften auswendig lernen. Und sogar Deutsch bleibt nicht verschont. (Ich erinnere mich noch mit Grauen daran, als ich die Gliederungssymbolreihenfolge im Inhaltsverzeichnis von Textanalysen auswendig lernen musste). Und am Ende hat kann man zwar Teile auswendig, aber wirklich viel mehr weiß man dadurch nicht. Das Beigebrachte beschränkt sich meist nur auf einige kleine Teilaspekte, die bis ins letzte Eck beleuchtet werden, und doch werden andere zum Teil grundlegende Themengebiete weg gelassen. Und spätestens nach der Prüfung ist sowieso alles vergessen.

Man sieht oft nicht den Sinn hinter dem Ganzen. Das gesamte Lernen erscheint einem als unnötige Zeitverschwendung. Der beste Weg ist diese Methodik sicher nicht, allerdings darf man nicht in die Einstellung verfallen, man müsste nur lernen was man später auch einmal braucht. Vieles von dem was man lernt sollte als Allgemeinbildung angesehen werden. Außerdem denke ich, eine Schulnote im Zeugnis repräsentiert nicht zwingend den Wissenstand sondern viel mehr die Motivation etwas zu lernen (auch wenn es einem zeitweise als unwichtig erscheint).

Nun ist es aber so dass sich das gesamte Wissen unserer Gesellschaft ca. alle 5 Jahre verdoppelt!! (Leider habe ich für die Behauptung keine gute Quelle. Allerdings habe ich mehrere Angaben zwischen 2 und 7 Jahre gefunden). Dieser unglaubliche Wissenswachstum lässt jegliches Auswendiglernen gradezu lächerlich erscheinen. Früher gab es immer das Zitat "Wissen ist Macht" ich denke aber, im Kontrast zu der momentanen, rasanten Forschung sollte man dieses Zitat, nach fast 400 Jahren, doch noch einmal überdenken. Es ist heute schon unmöglich auch nur in einem Teilbereich alles zu wissen. Und so gewinnt die oben genannte Schul- oder vielmehr Lehrkritik wieder an Bedeutung.

Ich denke eine gewisse Allgemeinbildung muss vorhanden sein, allerdings sollte im allgemeinen (und nicht nur auf die Schulen bezogen) Detailwissen viel weniger von Bedeutung sein. Es sollte mehr auf Strukturierte Informationsaufbereitung und -verarbeitung Wert gelegt werden, als auf die Informationen selbst. Wie man so schön sagt: "... man muss nur wissen wo es steht". Zudem gewinnt Erfahrung und breitgefächertes Kenntnis immer mehr an Bedeutung.

Gerade für uns Informatiker stellt sich immer wieder das Problem der richtigen Informationsverwaltung. Ich habe zum Beispiel im Moment 174 Rss-Feeds abonniert, von denen ich pro Tag mehrere Hundert neue Beiträge bekomme. Davon schau ich mir ca. 60 an und lese vielleicht gerade einmal 10. Hinzu kommt noch IM und EMail. Um keine Informationen zu vergessen sammle ich seit langem Links bei Del.icio.us und habe mir ein privates Wiki aufgesetzt um Wichtiges länger zu speichern. Doch das wichtigste Mittel um den Informationen Herr zu werden ist und bleibt die Volltextsuche. Semantische Auszeichnung und automatisierte Verarbeitung durch KI ist noch ein ferner Traum obwohl die Grundsteine gelegt sind. Bleibt abzuwarten was sich auf diesem Feld tut. Ich persönlich denke diese maschinelle Verarbeitung wird über kurz oder lange ein wichtiger Hauptbestandteil unserer Informatik.

Wahrscheinlich lernt man irgendwann in der Schule keine Jahreszahlen mehr sondern nur noch Suchbegriffsyntax, reguläre Ausdrücke und ganz wichtig die Bewertung von gefundenen Informationen... Ist dann Wissen überflüssig? Ob diese Vorstellung so viel besser ist?

Sonntag, 13. Juli 2008

GEZ ein unabdingbares Übel - Teil 2

Heute wie versprochen den zweiten und letzten Teil meiner Pro-Contra-Argumentierung zur GEZ. Nachdem ich im ersten Teil geschrieben habe warum ich die Rundfunkgebühren gut finde gibts heut meine Meinung warum ich die GEZ schlecht finde.

Mhmm, interessting ... but!

Wie vorher schon angekündigt, stehe ich nicht dem Abrechnungssystem als ganzes Kritisch gegenüber, sondern viel mehr der GEZ an sich. Leider wird Kritik an den Methoden der GEZ und dem der gesamten Gebührenverwaltung oft vermischt obwohl sie eigentlich nicht viel miteinander zu tun haben.

Vor allem seit Anfang 2008 die sogenannte Abgabe auf neuartige Rundfunkempfangsgeräte in Kraft getreten ist, werden immer wieder Beispiele herangezogen um die Abbrechungen zu kritisieren. Sicherlich sind Fälle wie "Wenn der Sohn ein Einkommen hat, bei den Eltern wohn und einen eigenen Fernseher nutzt muss dieser auch angemeldet werden" oder "Wenn ein Computer bei einem Selbstständigen in einem abgetrennten Arbeitszimmer steht so ist zusätzlich ein gewerblicher Gebrauch anzumelden" nicht gerade schön zu lesen, allerdings halte ich nichts davon, ein System aufgrund von Einzelfällen zu bewerten. Ich denke die Berechnung hat einige gravierende Lücken und ist sicher nicht mehr auf dem aktuellen Stand, allerdings ist eine hundertprozentige Zufriedenheit aller Beteiligten bei solch komplexen Angelegenheiten unmöglich.

Ob nun eine Abgabe auf Computer und Handys zulässig sind oder nicht lässt sich lange diskutieren. Ich möchte in diesen Bereich auch gar nicht zu tief wühlen da ich mir selber keiner Meinung sicher bin. Einerseits ist es fraglich in wie weit, mit zum Beispiel dem Handy, Dienste der ÖR genutzt werden und ob eine Video-on-Demand Lösung, wie sie aktuell üblich ist, mit dem ursprünglichen Streaming-Gedanken von Radio oder Fernsehen vereinbar ist. Auf der anderen Seite bieten die ÖR ein sehr umfassendes und vor allem qualitativ hochwertiges Angebot im Internet, so dass eine Zahlung eigentlich schon gerechtfertigt ist. (Notiz am Rande: Selbst Chaosradio ist durch Rundfunkgebühren finanziert).

Sicherlich ein sehr größer Kritikpunkt ist die Datenspeicherung der GEZ. Die GEZ hat zentral mehr Daten über die Bundesbürger gespeichert, als alle Einwohnermeldeämter zusammen. Die GEZ bekommt nicht nur Adressdaten von Einwohnerämtern sondern kauft diese auch extern bei kommerziellen Adresshändlern ein. Zudem kommen noch einige freiberufliche Gebührenfahnder die provisionsbasierend Arbeiten. Sollte man einmal bei der GEZ gemeldet sein so bleiben die Daten auch vorhanden selbst wenn man sich wieder abmeldet. Somit verfügt die GEZ bundesweit über den umfassendsten Datenbestand zu Privatpersonen. Intern beschäftigt die GEZ zwar Datenschutzbeauftragte allerdings wird sie nicht extern kontrolliert so dass immer wieder Datenschutzvergehen auffliegen.

Die GEZ hat (zurecht) mit einem sehr negativen Bild zu kämpfen. Schaut man sich die Briefe, die Werbung oder auch das Vorgehen der Außendienstmitarbeiter an, so erkennt man ein sehr restriktives Vorgehen, bei dem der Anschein erweckt wird man muss augenblicklich mit drakonischen Strafen rechnen, da man ein zu einem Verdächtigen in einem Kapitalverbrechen degradiert wurde. Auf der anderen Seite versucht die GEZ ihren Ruf zu verbessern indem sie Medien abmahnte, die als Beispiel statt Rundfunkgebühr von einer GEZ-Gebühr sprachen oder das Wort Rundfunkgebührenbeauftragter durch einen GEZ-Fahnder vereinfachten. Leider scheinen die Verantwortlichen noch nicht begriffen zu haben dass man sein negatives Bild nicht durch Abmahnungen gegen eben diese negative Einstellung bereinigt.

Alles in allem muss ich sagen ich finde es gut, dass es die Rundfunkgebühren gibt und auch das System mit dem sie eingetrieben werden. Nur kann ich auf der einen Seite die Berechnungskriterien nicht immer nachvollziehen und auf der anderen Seite sind die Verfahren der GEZ in keinster Weise tolerierbar.

Disclaimer

ALLES was in diesem Text geschrieben wurde basiert auf meinen persönlichen Ansichten und Ansichtsweisen. Da ich auf diesem Gebiet selbst nur Laie bin, und mir die Infos nur angelesen habe, schließe ich auch Inhaltliche Fehler und Unvollständigkeiten nicht aus. Berichtigungen und Kritik sind aber auf jeden Fall willkommen.

Samstag, 12. Juli 2008

GEZ ein unabdingbares Übel - Teil 1

Ist es nicht manchmal seltsam? Man findet etwas persönlich schlecht, weiß aber eigentlich, dass der Sachverhalt so korrekt abläuft. Genauso geht es mir mit der GEZ. Ich kann die GEZ, wie so viele andere auch, nicht leiden und doch weiß ich, dass eine Gebührenpflicht für Öffentlich-rechtlicher Rundfunk notwendig und gut ist.

Fangen wir mit den positiven Punkten der Rundfunkgebühr an. Aufgrund von aktuellen Beschwerden werde ich diesen Beitrag in zwei Teile aufsplitten. Heute gibts Pro-GEZ und morgen folgt das große Aber. Zusätzlich zu den normalen Kommentaren bitte ich heute mal auch Kritik zu den Beiträgen in die Kommentare zu schreiben. Findet ihr Splitten gut? Sind Beiträge zu komplex bzw. zu lange?

Gebührenverteilung

Kurz möchte ich meine Sicht der Gebührenverteilung erläutern. Diese Sicht ist zum einen etwas vereinfacht und zum anderen an dieser Stelle ein deutlicher Verweiß auf den Disclaimer am Ende des Beitrags.

Zentral von Bedeutung sind sicher erst einmal die Öffentlich Rechtlichen (ÖR), die dazu verpflichtet sind (siehe Grundgesetz Artikel 5 - Rundfunkfreiheit) ein von staatlichen Einflüssen unabhängiges Programm zu senden. Zusätzlich dazu ist eine Wirtschaftliche Unabhängigkeit aber ebenso von Bedeutung. Ziel dieser Bestimmung ist es eben eine gezielte Beeinflussung der ÖR zu vermeiden. Statt dessen sollen die betroffen Medien frei über staatliche und wirtschaftliche Misstände berichten dürfen, ohne an dieser Stelle von einer höheren Instanz eingeschränkt zu werden. In so weit sollte, denke ich, jeder mit der Notwendigkeit einer solchen Einrichtung übereinstimmen.

Das große Problem an dieser Geschichte ist allerdings die Umsetzung. Fakt ist, dass eine Finanzierung über Steuern unmöglich ist, da Steuern vom Staat erhoben und verteilt werden. Somit wäre eine staatliche Unabhängigkeit nicht mehr gegeben. Der Staat könnte, mit einem steuerfinanzierten System, willkürlich die ÖR durch Geldzahlungen (oder vielmehr durch ausbleiben von Zahlungen) in eine gewollte Richtung lenken.

Auf der Anderen Seite ist eine Finanzierung über zum Beispiel Werbeeinnahmen ebenfalls ausgeschlossen, da man hier die Einflussnahme der Wirtschaft nicht ausschließen kann. In Deutschland ist es durch die Duale Finanzierung allerdings trotzdem möglich auch durch Werbung Geldeinnahmen verbuchen zu können. Wichtig ist allerdings hier die Tatsache, dass ÖR (eigentlich) kein Gewinn erwirtschaften können. Eine Handlung/Haltung ausschließlich zur Gewinnmaximierung fällt an dieser Stelle also schon mal weg.

Eine Lösung die man dafür geschaffen hat ist die Gebühreneinzugszentrale der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten in der Bundesrepublik Deutschland (GEZ). Diese Verwaltungsgemeinschaft ist zum einen ebenfalls staatsfern organisiert, aber auch unabhängig von den ÖR. Sie nimmt das Geld der Empfänger, zieht seinen Anteil ab (ca. 2,2%) und verteilt den Rest auf die ÖR. So ist eine gerechte Verteilung an alle beteiligten Programmen gegeben.

Nun kann die GEZ nicht nach belieben Geld eintreiben. Die ÖR vermelden an die jeweiligen Länder (Rundfunkgebühren ist Ländersache) ihren Bedarf, der diese Vorschläge objektiv bewertet (Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten - KEF) und die Höhe der zu zahlenden Rundfunkgebühren festsetzt.

Missverständnisse

Durch dieses gesamte, zugegeben recht komplexe Modell, ist eine Unabhängige Berichterstattung der ÖR weitgehend sichergestellt. Da allerdings der Bürger unzufrieden ist wenn er Geld abdrücken muss, gibt es immer wieder rufe nach einem Abschaffen der Rundfunkgebühren beziehungsweise einem alternativen Abrechnungssystem. Vor allem Sätze wie "Warum soll ich für ÖR zahlen wenn ich doch nur RTL schaue?" hört man immer wieder. Aber auch wenn sich, vor allem bildungsfernere Gesellschaftsschichten, mit dem Angebot der aktuellen Privatsender zufrieden geben so ist eine Abbrechung nach Nutzen sehr fatal (und sogar per Gesetz ausgeschlossen). Die ÖR müsste mit ihrem Programm so versuchen ein möglichst breites Publikum zu erreichen, da sie auf die Zahlungen angewiesen sind. Resultat wäre kaum mehr ein wirtschaftlich und staatlich unabhängiges Medium sondern viel mehr eine sensationslüstere und unseriöse Berichterstattung wie sie bei den Privatsendern schon zum Standard geworden ist. Außerdem leben die ÖR davon dass Alle einzahlen und vielleicht kann man doch noch hoffen dass ich der ein oder andere Privatsendergeschädigte auf einen Öffentlich-rechtlichen Kanal verirrt.

Soweit zum Positiven Gedanken der GEZ. Morgen gibts den zweiten Teil mit meinen Negativen Erfahrungen.

Disclaimer

ALLES was in diesem Text geschrieben wurde basiert auf meinen persönlichen Ansichten und Ansichtsweisen. Da ich auf diesem Gebiet selbst nur Laie bin, und mir die Infos nur angelesen habe, schließe ich auch Inhaltliche Fehler und Unvollständigkeiten nicht aus. Berichtigungen und Kritik sind aber auf jeden Fall willkommen.