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Dienstag, 29. September 2009

Open Access im Mitmachweb - Teil 1

Ja, ich weiß, die meisten von euch können es schon nicht mehr hören. Spätestens seit die die gängigen Buzwords in den Massenmedien ihre Heimat gefunden haben, ist man froh wenn einem nicht ständig jemand Twitter und Co erklären will. Aber das habe ich auch gar nicht vor. Ich denke jeder der mich kennt, weiß das ich sehr viel Wert auf freien Zugang und offene Lizenzen lege. Das Problem ist nur, die meisten der Daten die wir täglich konsumieren sind eben nicht frei. Firmen haben diese Daten mit ausschließlich kommerziellen Hintergedanken gesammelt und verwenden sie auch, mehr oder weniger offensichtlich um damit mehr Geld zu erwirtschaften. Einfache Werbeeinblendungen sind da meist noch das geringere Übel. Zudem erlauben die Nutzungsauflagen nur eine sehr beschränkte Weiterverwendung. Dies kann gerade bei einem Kreativen "Remixen" also sprich aufbereiten, anreichern oder verknüpfen schnell zur unangenehmen Überraschung führen.

Um ein konkretes Beispiel zu nennen: Google Maps. Google Maps hat sich in den letzten Jahren den Platz als Allheilmittel für Geodaten wie Landkarten, Wegbeschreibung, Location Based Services oder Satellitenbilder, erkämpft. Man kann die Karten soweit kostenlos einfach über die Weboberfläche nutzen und es gibt sogar eine Schnittstelle über die man Karten auf der eigenen Seite anzeigen kann. Wo ist nun der Haken? Stellen wir uns einmal vor Google beschließt morgen doch evil zu sein und ändert die Nutzungsbedingungen, was sie ja beliebig tun können. Plötzlich muss man für das Einblenden Geld bezahlen oder man kann die Karten nur noch nach Registrierung einsehen. Nichts könnte man dagegen unternehmen. Google kann somit mit allen Nutzern machen was sie möchten ohne das man sich irgendwie dagegen wehren kann. Gut, Viele werden nun sagen, das macht Google sowieso nicht aber nehmen wir ein anderes Beispiel: Ich bin das nervige Webinterface leid und programmiere einen Desktop Client der Teile der Karten runterlädt und zwischenspeichert. Auch hier kommt mir Google in die Quere da sie mir auferlegen auf die Daten nur über ihre vorgegebenen Nutzungswege zugreifen zu können. Mir sind erneut die Hände gebunden da ich eben mit den Daten nicht das machen kann was ich gerne machen möchte. Zudem wird dem ein oder anderen schon die veralteten Daten aufgefallen sein. Google kauf nur in sehr unregelmäßigen Abständen aktualisierte Daten ein, so das einzelne Karten durchaus ein paar Jahre alt sein können. Nun weiß ich aber genau, dass die Straße vor meinem Haus anders heißt und trotzdem navigiert mich Google jedes mal falsch weil eben der Name nicht passt. Man könnte nun versuchen Google auf den Fehler aufmerksam zu machen aber glaubt mir ihr werdet damit kein Erfolg haben.

Wie schön wäre es wenn es nun neben Google Maps auch Datenbestände gäbe auf die ich frei zugreifen kann. Die ich frei bearbeiten, verteilen und weiterverarbeiten kann ohne das Google oder sonst wer mir vorschreiben kann wie und zu welchen Bedingungen ich diese nutzen darf. Das Problem hierbei ist allerdings der Preis solcher Daten. Gerade Geodaten sind sehr teuer wenn man diese einkaufen möchte. Da wird wohl kaum jemand her gehen und diese, nachdem er sehr viel Geld dafür ausgegeben hat, einfach verschenken. Deshalb geht man einen anderen Weg und nutzt die Masse der Leute. Wenn man jeden bittet seine Straße vor dem Haus in einer Karte einzutragen so hat man anschließend eine aktuelle, weitgehend fehlerfreie Karte die jeder nutzen kann, ohne das jemand sonderlich viel Mühe rein gesteckt hat.

So und hier fängt nun mein eigentliches Anliegen an. Es gibt viele Projekte die ein solches freies Wissen aufbauen. Doch man wird kaum alle überreden können ihre Straße einzutragen. Allerdings reicht es schon wenn sehr viele Leute möglichst viel eintragen. Dann hat man auch schon eine recht brauchbare Karte. Deshalb herrscht bei solch freien Projekten, die durch ihre Mitglieder angetrieben werden, ein notorischer Mangel an Arbeitskräften. Ich möchte deshalb an dieser Stelle einige mehr oder weniger bekannte Projekte vorstellen die meiner Meinung eine aktive Beteiligung verdient haben.

Da die Überlänge meiner Artikel allerdings langsam zu einem notorischen Problem wird und die Einleitung nun schon wieder den Rahmen Sprengt, gibt es die eigentliche Vorstellung der Projekte erst in den nächsten Tagen.

1 Kommentar:

Aaron hat gesagt…

Sehr schön! Ähnliche Gedanken hatte ich auch schon öfters. Es ist aber immer ein Problem, die Menschen zu motivieren. Diejenigen die etwas machen verlieren schnell die Lust weil sie sich alleine gelassen fühlen und ihre Arbeit nicht gewürdigt wird. Der Rest denkt sich nur "Toll Ein Anderer Machts"

Allerdings gibt es auch viele Projekte, bei denen es echt toll funktioniert. OSM beispielsweise.