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Freitag, 23. November 2007

X-Forwarding unter Windows

Wäre es nicht super wenn man einfach seine Software nur auf einen Rechner installieren müsste um sich dann nur noch mit einem anderen Computer darauf zu verbinden und sich die GUI anzeigen zu lassen. Die gesamte Konfiguration liegt zentral auf dem Server, die gesamte Rechenleistung übernimmt ebenfalls der Server. Völlig egal welches Betriebssystem der Client hat, er stell einfach nur die GUI da. Und das ohne komplizierte Remote Zugriffe.

Alles einfacher als man denkt. Vor kurzem bin ich schon auf X-Forwarding gestoßen. Das Prinzip ist simpel. Auf meinem Client läuft nur ein X-Server und ein ssh Client mit dem man sich auf den gewünschten Server verbindet. Dort wird dann eine Applikation wie z.B. Psi gestartet, die allerdings nicht auf dem X-Server des Servers angezeigt wird, sondern getunnelt über ssh lokal auf dem X-Server meines Clients.

Und das ganze mit nur einem Konfigurationsaufwand von ca. fünf Minuten! Zumindest wenn Host und Client beides Unix Systeme sind.

Heute hatte ich die Gelegenheit etwas länger an einem Windowsrechner zu sitzen. Und da ich sowieso nichts besseres zu tun hatte, musste das gesamte X-Forwarding natürlich auch unter Windows versucht werden.

Mein erster Ansatz war cygwin. Das ist eine kleine Sammlung von Programmen die mir auf meinem Windowsrechner ein Unix emuliert. Also z.B. eine bash ein Windowmanager oder eben für mein Zweck auch ein X-Server. Leider ist das Ganze sehr groß da die Library an Programmen sehr umfassend ist. Für meinen Zweck waren die 200MB die allein das Grundsystem und der X-Server brauchen, etwas zu viel Speicher. Auch wenn diese Sammlung an einer anderer Stelle durchaus ein Blick Wert ist, musste für den X-Server etwas anderes her.

Nachdem ich schon wieder von Windows genervt war, da es mal wieder nicht so wollte wie ich, bin ich auf Xming gestoßen. Xming ist ein Port eines X-Servers ohne großartige Programmsammlung außen rum. Also genau das was ich brauche. Die 6 MB waren auch schnell installiert und ohne großen Konfigurationsaufwand konnte ich auch gleich erfolgreich testen.

Ich muss sagen, ich bin schwer beeindruckt. Auch wenn aufwendigere Effekte wie Schatten oder Transparenz teilweise etwas langsam sind läuft sonst alles wunderbar:

Wenn man sich die Screenshots von Xming etwas genauer anschaut erkennt man noch so einige interessante Details. Ich bin also noch nicht am Ende mit spielen. Da wünscht man sich ja schon fast öfters vor einem Windowsrechner sitzen zu müssen :D.

Update
Ich habe heute noch ein bisschen damit herum gespielt. Herausgekommen ist dieser nette Screenshot:

Man sieht ich kann eigentlich alle Einzelheiten meines Linux Desktops laden. Den Desktop selbst mit kdesktop, die Tasklines mit kicker und auch katapult funktioniert mehr oder weniger.

Natürlich alles mit gewissen Einschränkungen, aber es läuft! Und es läuft nicht schlecht!

2 Kommentare:

Aaron hat gesagt…

Geniale Sache! Danach hab ich schon lange gesucht. Ich hatte vor lange Zeit schonmal etwas mit dem x-forward gespielt, allerdings dachte ich das funktioniert nur von Linux -> Linux-Rechnern und über das Internet machte das auch nicht wirklich Spaß.

DOch hier an der FH ist das ideal. Im Windows-Pool gibts große TFTs und die Programme "zieht" man sich dann einfach vom LinuxPool :)

Muss ich demnächst unbedingt mal austesten.

Das wäre übrigends auch nen "Tutorial" auf linux.hs-heilbronn.de wert.

nougad hat gesagt…

Stimmt, Internet ist dafür etwas langsam.

Wie man an dem Update sieht, das ich auf den Artikel gemacht habe: Wenn man die richtigen Programme startet kann man unter Linux und Windows gleichzeitig arbeiten. So hat man beide Vorteile (auch wenn Windows nicht wirklich Vorteile bietet).

Das mit dem Tutorial muss ich mal schauen. Ist vom Prinzip ja relativ einfach.